Die Anfänge der Wirtschaft "Zum Schwert" sind nicht bekannt.
Sicher ist, daß die Wirtschaft 1780 von Martin Freirich betrieben wurde. Er war 1730 geboren, hatte 1761 die Witwe eines Metzgers namens Naubig geheiratet und war 1792 mit 61 Jahren gestorben. Möglicherweise hatte dieser Naubig schon eine Wirtschaft Zum Schwert betrieben, aber das ist nicht gesichert.
Freirichs Sohn Joseph, geboren 1764, war auch Schwertwirt. Er heiratete 1792 und starb 1811 mit 46 Jahren. Er hatte zwei Söhne. Der eine wurde Priester und ging später nach Amerika, der andere, Martin, war während der Revolution 1848 Freischärler. Er war nicht gut beleumundet. Die Gemeinde und der Armenfond gaben noch Geld dazu, damit er nach Amerika auswanderte.
Ab 1808 ist Johann Georg Gillig der Schwertwirt. Er heiratete 1808 eine Frau aus Buchen. Deren Sohn Franz Ludwig, geboren 1812, heiratete 1838 die Tochter des Rosenwirts Schulz. Über dem Eingang zum vorderen Keller waren die Initialen FLG und ein Krug eingemeißelt.
1843 ist er noch Schwertwirt. 1845 steht vermeldet "gewesener Schwertwirt". 1846 ist Schulz als Bierbrauer genannt, ebenso 1849. Kurze Zeit später wandert er mit seiner Familie nach Amerika aus.
Seit 1847 war Franz Martin Lawo der Besitzer des Gasthauses "Zum Schwert". Er heiratete im November 1847 die Magdalena Josefa Blaser von Amorbach. Lawo bekam 1855 die Postagentur dazu, nachdem vorher sein Vater, Kaufmann Franz Lawo, schon die Postablage und Postausgabe innehatte.
Franz Martin Lawo ließ jeden Tag (anfangs auf eigene Kosten) ein Wägelchen mit Pferd nach Tauberbischofsheim fahren. Mit diesem konnten auch ein bis zwei Personen mitfahren.
Später kaufte er eine zweispännige Chaisse, mit der schon vier Personen befördert werden konnten. Das Geschäft florierte und bald dachte er daran, sich zu vergrößern. Deshalb erbaute er an der neuen, 1862 fertig gestellten Straße nach Bronnbach, ein neues Post- und Wirtschaftsgebäude, das im Herbst 1865 fertig war und von ihm bezogen wurde. Beim Bruderkrieg 1866 diente das Haus als Spital.
Das bisherige Wirtschaftsschild "Zum Schwert" nahm er mit und nannte die neue Gastwirtschaft "Badischer Hof".
Somit endete das Gasthaus "Zum Schwert". Das Haus war blau angestrichen. In den 1990-er Jahren wurde es abgerissen und durch ein Seniorenheim ersetzt, welches des Namen "Blaues Haus" übernommen hat.
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