14. November 2009

Külsheim auf historischen Karten

Die folgenden Karten sind Ausschnitte aus historischen Landkarten der Grafschaft Wertheim. Die Karten sind Kupferstiche und wurden einzeln oder in Atlanten gehandelt.

Man sieht auf den Karten, dass Külsheim an der Strasse von Tauberbischofsheim nach Miltenberg angeschlossen war. Diese Strasse war im Mittelalter die sogenannte Hohe Strasse, eine Fernstrasse zwischen den Reichsstädten Frankfurt und Nürnberg. Die Kaiser reisten auf dieser Strasse zur Krönung.

Die Hohe Strasse führt eigentlich etwas südlich von Külsheim über die Höhe an Külsheim vorbei. Auf den Karten führt die Strasse zwischen Eiersheim und Uissigheim direkt durch Külsheim, um über Hundheim weitergeleitet zu werden. Das ist ein etwas anderer Strassenverlauf wie die Hohe Strasse ihn kennt.

Comitatus Wertheimici Finitimarumque Regionum Nova et Exacta Descriptio. Ausschnitt aus einer Karte für Ludwig von Löwenstein und Wertheim von vor 1618.


Ausschnitt aus Comitatus Wertheimici descriptio. Kupferstich von Johannes Janssonius (*1588 - †1664) um 1650 (Quelle).


Comitatus Wertheimici Finitimarumque Regionum Nova et Exacta Descriptio. Ausschnitt aus der Karte für Johannes Ludwig Volrath aus dem Jahr 1786.

Auf dieser Karte ist rot ein Weg zwischen Külsheim und Gamburg eingezeichnet, der nördlich an Uissigheim vorbeiführt. Dieser Weg wird heute noch von den Wallfahrern einmal jährlich aus Fulda nach Walldürn gegangen. Auch führt sie Strasse von Tauberbischofsheim nun nicht mehr zwischen Eiersheim und Uissigheim hindurch, sondern südlich an Eiersheim vorbei, also dem Verlauf der Hohen Strasse folgend.

Interessant an den Karten sind Weiler und Höfe, die nicht mehr bestehen. Beispielsweise der Otterhof, von dem nur noch eine kleine Erhebung über dem ehemaligen Kellergewölbe im Wald zu sehen ist. Auch Namen haben sich geändert, Gissingen heisst heute Gissigheim, Didingen heisst Dittigheim.


Dieser Kartenausschnitt ist von einer Manöverkarte von 1900, leider etwas zerfleddert an der Falz. Die Zahlen bei den Ortschaften sagen wieviel Mann dort biwakieren konnten. Während die alten Karten geostet sind, der Osten also oben ist, ist diese Karte wie heute allgemein üblich genordet.
Man kann deutlich die Hohe Strasse erkennen mit den Abzweigungen nach Wolferstetten und Steinfurt.

10 Kommentare:

  1. Sehr interessant, diese Seite!! Weitermachen...

    AntwortenLöschen
  2. Kommen die Saurierfährten auch noch?

    AntwortenLöschen
  3. Sind in den Links, siehe http://www.saurierwanderweg.de/

    AntwortenLöschen
  4. Äußerst interessante Karten, die gut zu meinen Postings zu Otterhof und Gickelhof passen (http://www.christeck.de/wp/?p=1779). Unter welcher Lizenz stehen denn die Abzüge bzw. woher kann man solche Abzüge bekommen?

    AntwortenLöschen
  5. Thema: Nutzungsrechte historischer Karten

    So weit ich weiß: Bei Nachdrucken historischer Karten, sofern sie (in Baden-Württemberg) vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung in Karlsruhe herausgegeben werden, sollte dieses kartographische Amtsstübchen auch die Lizenz dafür innehaben.

    Bei wissenschaftlichen und nicht-kommerziellen (z.B. heimatkundlichen) Veröffentlichungen müsste die Nutzung eigentlich unproblematisch sein. Würde in diesem Fall dazu raten, die Nutzung schriftlich vom Landesamt absegnen zu lassen - und ein Copyright dazu publizieren.

    Wieder anders dürfte es sein, wenn man selbst einen alten Kartenfund macht, also eine Karte direkt vom verstaubten Dachboden rettet usw. Hier sollte das Urheberrecht in den meisten Fällen längst abgelaufen sein. Und wer wollte was dagegen sagen, wenn man dieses staubige Kartenstückchen einscannt und irgendwo heimatkundlich postet?!?

    Falls jemand mehr zu Nutzungsrechten historischer Karten weiß, bin ich ebenfalls an weiteren Infos interessiert. Vielleicht sind auch OpenSource-Projekte (bzw. OpenAccess) mit Karten bekannt?!?

    Das war eine "Grußkarte" von mkh!

    AntwortenLöschen
  6. Hallo Christoph & mkh

    Christoph, hast du deinen Kommentar von vor einigen Wochen selbst gelöscht?!

    mkh,ich muss bekennen dass ich im Fall der Karten das Copyright leider nicht vermerkt habe. Habe das nachgeholt für sofern möglich. Andere Karten sind Kopien von Kopien, Quelle ist nicht feststellbar.

    AntwortenLöschen
  7. Wie gesagt, das war eigentlich als Kommentar auf Christophs Posting gedacht. Der Webauftritt an dieser Stelle ist ja eher wissenschaftlich (heimatkundlich) und auf jeden Fall unkommerziell, von daher - was soll´s...

    Allerdings finde ich, unabhängig von übertriebenem Lizenzblabla, die Quellenangaben dann auch wieder geographisch interessant!

    AntwortenLöschen
  8. Hallo ich wollte mal vermerken das bei der Manöverkarte Umpfenbach mit Richelbach vertauscht wurde..

    AntwortenLöschen
  9. Kein Wunder das Deutschland die letzten zwei Weltkriege verloren hat!

    AntwortenLöschen