Das Gasthaus "Zur Linde" wurde als Wohnhaus und Ökonomie-Gebäude von Doktor Adam Jacob Väth im Jahr 1820 "an der Hardheimer Straße" erbaut. Das war damals noch außerhalb der Stadt. Väth war Arzt und später auch voraus strebender Bürgermeister. Durch ihn bekam die Stadt das Recht zu einem dreitägigen Markt auf den Schafhauswiesen. Väth wurde 1837 abends beim Gänsertor ermordet.
Wann das Haus zur Wirtschaft wurde ist nicht bekannt. Fest steht, dass es Franz Martin Hauck, ein Sohn des damaligen Mohrenwirt Franz Jacob Hauck, in den 1850er Jahren als Strauß-Wirtschaft betrieb. Er war Bierbrauer und baute es auch als Brauerei aus. Sein Schwiegersohn Wilhelm Fey, ebenfalls Bierbrauer, übernahm die Wirtschaft, bis er sie 1891 verkaufte und nach Homburg am Main zog woher er auch stammte.
Albert Freirich, der vorher das Gasthaus Stern besaß, übernahm die Wirtschaft. Nach seinem Tod 1896 heiratet seine Witwe Otto May von Steinfurt. Danach kam Leopold Schüßler vom Meßhof als Wirt auf das Anwesen. Dessen Tochter Agnes Hedwig heiratete Karl Alois Schneider, den Sohn des Mohrenwirts Karl Josef Schneider. Sie bewirtschafteten nun das Anwesen bis Ende der 1960er Jahre. Die Tochter Hildegard ehelichte den Tierarzt Kurt Lawo und zog nach Karlsruhe.
Das Gasthaus wurde verkauft und die verschiedenen Pächter wechseln seither mehr oder weniger regelmäßig.
Links neben der Linde war in den 1950-70er Jahren ein Kino eingerichtet, diese Räumlichkeiten wurden für mittlererweile in eine Kneipe umgewandelt.
5. Januar 2011
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