Es tauchen online immer wieder neue Informationen und Details auf zu den Toten und Vermissten der Weltkriege. Das bedeutet dann aber auch, dann man regelmäßig das Internet und insbesondere die einschlägigen Sites absuchen muss nach möglichen neuen Informationen.
Aber es hat sich wieder gelohnt: In 2020 wurde diese Karteikarte von Franz Stadik auf der (hervorragenden) Website Fold3.com publiziert. Hiermit sind nun Details zu Franz Stadik bekannt, der infolge den Verletzungen an Bauch und Beine durch einen Artillerietreffer 1941 bei der Krim verstorben ist. Seine Familie flüchtete später im Rahmen der Vertreibungen aus der Tschechoslowakei aus dem Heimatort Heiligenkreuz (Chodský Újezd) nach Külsheim.
Nachdem nun die Zugehörigkeit zur militärischen Einheit bekannt ist, kann man auch grob die letzten Monate von Franz Stadik rekonstruieren. Das Regiment war erst an der Westfront, ging ab März 1941 jedoch an die Ostfront (https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanterieregimenter/IR213-R.htm):
"Am 11. März marschierte das Regiment in Rumänien ein. Die bulgarische Grenze
wurde anschließend über die Hochwasser führende Donau überschritten und über den
Schipkapass Beljowo erreicht. Von hier aus bis zur jugoslawischen Grenze wurde
noch das Rodopegebirge überschritten. Am 6. April 1941 begann der Angriff auf
Jugoslawien. Das Regiment marschierte nach Kozani ohne ernste Gefechte. Vom
Kastoriasee aus wurde im Marsch nach Norden bis zum 10. Juli der Großraum
Belgrad erreicht. Von hier aus ging es durch Besserabien nach Jassy. Von hier
aus nahm das Regiment am Rußlandfeldzug teil.
Am 15. Juli wurde bei Socola die sowjetische Grenze erreicht. Das I. Bataillon
unter Major Brunner bildete mit der Panzerjäger-Abteilung 173 unter Major
Stiefvater und die 3. Kompanie des Pionier-Bataillons 173 eine Vorausabteilung
und besetzte die Linie Dragoneschy - Kopatschany. Am 17. Juli wurde hier gegen
17 Uhr der Stoß einer russischen Kompanie abgefangen. Am 20. Juli überschritt
das Regiment den Reutfluß und erreichte am Abend Mescheny. Am folgenden morgen
wurde der Dnjestr erreicht. Am 22. Juli wurde die Vorausabteilung Brunner
aufgelöst, das I. Bataillon wurde wieder in das Regiment eingegliedert. Das
Regiment durchquerte die Ukraine und stieß auf die Krim vor. Am 12. August wurde
Krinitschky angegriffen. Der Ort wurde genommen und das Regiment stieß weiter
auf den Bug vor, der bis zum Abend aber nicht mehr genommen werden konnte. Am
14. August wurden die Nachhuten am Bug und die russischen Übersetzstellen
bekämpft. Das Regiment Hatte bei diesen Kämpfen 19 Tote, 53 Verwundete und vier
Vermißte. Vor allem ein Zug der 11. Kompanie unter Leutnant Schmaus wurde bei
den Kämpfen fast vollständig aufgerieben. Erst in der Nacht zum 15. August
konnte das Westufer des Bug vollständig freigekämpft werden. Das Regiment
erhielt den Auftrag, in der Gegend des Dammkopfes am Dnjepr zu landen und den
Feind dort bis zur Brücke hin auszuschalten. Aus dem II. Bataillon wurde eine
Kompanie mit 120 Mann aufgestellt, die als erste Welle mit Sturmbooten unter
Oberleutnant Rupprecht den Dnjepr überqueren sollte. Die MG-Kompanien des I. und
III. Bataillons wurden unter Major Heymann wurden als Sicherungseinheiten am
Ufer zusammengezogen. Am 28. August überschritt die erste Welle den Fluß und
konnte einen Brückekopf bilden. Im Anschluß konnten weitere Teile des Regiments
übersetzen und den Brückenkopf erweitern. Am 7. September setzte das Regimet den
Vormarsch fort. Es mußte sich durch ein tiefes Stellungssystem durchkämpfen.
Durch die II. / Artillerie-Regiment 173 unterstützt, stieß das Regiment über
Mogile Ssamssonowka bis zur Höhe am Weg nach Britany-Tschernenkaja vor. Der
Vormarsch auf die Krim wurde am 9. September mit Richtung auf den Raum nördlich
Kataras fortgesetzt."
Den weiterhin verlustreichen Vormarsch hat Franz Stadik nicht mehr miterlebt, er ist am 7.September 1941 bei Mogila Mjortwaja gefallen.
Der Kartenausschnitt einer Karte von 1917 zeigt den Ort an dem Stadik gefallen ist, in deutscher Schreibweise Mertwaja. Die anderen markierten Ort werden auch im obigen Heeresbericht genannt.
Für eine aktuelle Übersicht der Lage hier ungefähre Lage in Google.
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