Nachdem er von Lehrzeit freigesprochen war, begab er sich auf Wanderschaft. 1885 wurde er als Tünchner Geselle Mitglied des Katholischen Gesellenvereins in Karlsruhe.
Dabei wurde ein Wanderbüchlein ausgestellt, in dem neben den Statuten und der Hausordnung in den Gesellenheimen ein Adressverzeichnis der Gesellenheime aufgenommen war. Während der Wanderschaft wurden mit Stempel und Unterschrift Zeugnis gegeben über die Zwischenstationen und Arbeitsstellen. Otto Spengler begann seine Gesellenwanderschaft in Karlsruhe im Mai 1885. über Stationen in Köln, Dortmund, Hannover, Magdeburg, Berlin, Dresden, Bayreuth, München, Frankfurt und Würzburg arbeitete und wanderte er als Geselle, um im Januar 1894 in Karlsruhe die Gesellenzeit zu beenden. Er konnte dabei auf seiner Wanderschaft, wie Tausende anderer Handwerksgesellen, von der Arbeit und Wirken Adolph Kolping profitieren und in dem Gesellenverein eine Heimat finden.
Das Wanderbüchlein von Otto Spengler ist erhalten geblieben. Auf den hinteren Seiten sind handgeschriebene Eintragungen und Anmerkungen gemacht. Im Adressverzeichnis hat Otto Spengler in feiner Handschrift Aktualisierungen der Adressen vorgenommen. Das Wanderbüchlein ist hier veröffentlicht.
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Otto Spengler war auf Gesellen-Wanderschaft bis 1894. Der letzte Eintrag im Wanderbuch schließt die Zeit mit einem schönen Resümee ab. Es heißt darin:
Gott segne ihn auf seinem künftigen Lebenswege.
Karlsruhe den 18. Januar 1894
Thoma, Präses".
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