In den Räumlichkeiten des Schlosses befand sich die Volksschule. In der Volksschule erhielten alle Kinder denselben Unterricht, nur Religion wurde nach Konfessionen getrennt erteilt. Dies betraf hauptsächlich die katholische und jüdische Konfession. Die Schule wurde von einem Hauptlehrer geführt, welcher von einigen Haupt- und Unterlehrern beim Unterricht unterstützt wurde. Üblicherweise war ein Lehrer auch Organist und Dirigent des Kirchenchors. Die Klasse auf dem Foto zählt 43 Kinder. Anders als heute mussten die Kinder oft und viel arbeiten, beispielsweise in der Landwirtschaft und bei der Ernte. Fehlzeiten waren daher eher die Regel als die Ausnahme.
Bis 1775 gab es nur einen Lehrer in Külsheim, der gleichzeitig Mesner und Organist war. Ab 1775 gab es auch einen Unterlehrer, den der Hauptlehrer jedoch selbst beköstigen musste. Es gab in Külsheim je nach Jahrgang ca. 100 bis 300 Kinder (1777-96, 1781-143, 1802-196, 1875-199, 1900-292 Kinder), die in zwei Zimmern unterrichtet wurden. Das Schulgebäude war vor der Nutzung des Schlosses am Kirchbergweg gewesen, Hausnummer 2 an der Kirchtreppe. Das Heizmaterial musste übrigens durch die Schüler mitgebracht werden.Im unteren Stock waren neben den beiden Klassenzimmern die Küche und der Kuhstall untergebracht. Der Lehrer wohnte mit seiner Familie im oberen Stock und teilte sich die Räumlichkeiten noch mit dem Unterlehrer. Eine sehr beengte Situation, die sich nach einigen Zwischenlösungen erst 1874 verbesserte, als die Schule in den rechten Flügel des Schlosses umzog.
Im Jahre 1835 wurde die Anzahl der Lehrer aufgestockt, es gab nun zwei Hauptlehrer und einen Unterlehrer. Wohnung und Verköstigung fand er weiterhin beim einem der Hauptlehrer. Ab 1889 gab es vier dann Lehrer. Zum Vergleich dazu unterrichteten im Jahr 1990 26 Lehrer in der Grund- und Hauptschule 319 Schüler.
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